
Schädlinge: Mottenschildläuse

Was tun bei Befall mit Mottenschildläusen?
Wenn die weißen Fliegen Deine Pflanzen besetzt haben, bedienen sie sich am kostbaren Saft der Blätter und lassen zuckerhaltigen, klebrigen Honigtau als Ausscheidungsprodukt zurück. Dieser führt dann oftmals dazu, dass sich schädigende Pilze wie Schwärze- oder Rußtaupilze ansiedeln. Um diesen negativen Folgen entgegenzuwirken, kannst Du auf sogenannte Gelbtafeln zurückgreifen. Solche Tafeln sind mit Leim beschichtet und ermöglichen es Dir, ausgewachsene Mottenschildläuse anzulocken und zu entfernen.
Zur Bekämpfung der wesentlich schädlicheren Larven der Mottenschildläuse solltest Du auf parasitierende Tiere zurückgreifen. Dazu eignen sich zum einen die Schlupfwespenarten Encarsia formosa und Eretmocerus erimicus. Sie behindern die Larven und führen dazu, dass die Kokons schwarz werden und schließlich kleine Wespen aus ihnen schlüpfen. Zum anderen kannst Du auch die Raubwanzenarten Macrolophus caliginosus, Macrolophus pygmaeus und Amlyseius swirskii nutzen, die ebenfalls den Bestand an Mottenschildlauslarven reduzieren.
Achtung
Da Mottenschildläuse hohe Resistenzen gegenüber Pyrethrum und anderen Schädlingsmitteln aufweisen, ist eine chemische Bekämpfung der Insekten meistens weniger von Erfolg gekrönt.
Die häufigsten Mottenschildlausarten
Eine häufig auftretende Art ist die sogenannte Gewächshaus-Mottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum), die auch „Weiße Fliege“ genannt wird. Sie befällt vor allem Zierpflanzen wie Begonien, Christusdorn, Weihnachtsstern, Fuchsien, Gerbera, Ziertabak und Geranien, aber auch verschiedene Gemüsesorten wie zum Beispiel Tomaten, Gurken und Auberginen. Du kannst diese Mottenschildlausart an ihrem ca. 1 mm großen gelben Körper mit weiß gefärbten Flügeln erkennen, die flach auf dem Rücken anliegen und sich leicht überlappen. Diese Art schmälert Deine Pflanzenpracht durch Pflanzenviren wie den Pseudo-Yellow-Virus oder den Tomato-Chlorosis-Virus. Die Heimat der Gewächshaus-Mottenschildlaus sind die Tropen und Subtropen. Mitte des 19. Jahrhunderts fand die Art ihren Weg nach Europa.
Die sogenannte Tabak-Mottenschildlaus (Bemisia tabaci) unterscheidet sich äußerlich von der Gewächshaus-Mottenschildlaus durch ihren etwas kleineren Körper und ihren steilen, dachartig auf dem Rücken aufgestellten Flügeln. Zu ihren pflanzlichen Zielen zählen unter anderem Christusdorn, Gerbera und Hibiskus. Die Larven der Tabak-Mottenschildlaus schädigen die physiologischen Abläufe der Pflanzen, indem sie in ihre Blätter hineinstechen und so schädigende Enzyme und verschiedene Pflanzenviren übertragen. Wenn Deine Pflanzen von diesen Fliegen befallen sind, weisen sie beispielsweise ein unregelmäßiges Abreifen von Früchten, gelbe Blätter oder Missbildungen auf. Als Schädling bekannt ist diese Mottenschildlausart in Deutschland erst seit 1987.
Eine dritte Art stellen die vor allem im Freiland vorkommenden Kohl-Mottenschildläuse (Aleyrodes prolatella) dar. Diese Läuse befallen sämtliche Kohlsorten und verderben deren schmackhaften Blätter durch Honigtau und Schwärzepilze.