Kulturanleitung Hirschhornwegerich So gelingt der Anbau des leckeren Salats auch in Deinem Garten!
Der Hirschhornwegerich (Plantago coronopus) ist in unseren Regionen zwar eher unbekannt, wird dafür aber andernorts – zum Beispiel im Tessin und in Norditalien – umso mehr als traditionelle Gemüsepflanze geschätzt. Doch ab und an lassen sich die sehr aromatischen und teilweise leicht salzigen Blätter auch in unseren Gemüseregalen finden. Wenn Du ihn siehst, solltest Du unbedingt zugreifen. Denn neben seinem wunderbaren Aroma bietet der Hirschhornwegerich wertvolles Vitamin C und außerdem mehr Calcium, Vitamin A und Vitamin B2 als klassischer Kopf- oder Feldsalat. Und falls Du den Salat sogar selbst in Deinem Garten kultivieren möchtest, findest Du auf dieser Seite alle wichtigen Hinweise und Ratschläge für einen erfolgreichen Anbau.
Hirschhornwegerich selbst kultivieren: Eine kleine Anleitung
Genügsamkeit zeichnet den Hirschhornwegerich aus. Er benötigt weder einen exponierten Standort noch sind aufwendige Kulturmaßnahmen während der Wachstums- und Reifephase erforderlich.
Standort- und Bodenvoraussetzungen
Der Hirschhornwegerich bietet bei der Kultivierung einen ganz großen Vorteil: Er ist winterhart und lässt sich dadurch das ganze Jahr über ernten. Ein sonniges Plätzchen als Standort reicht ihm vollkommen aus. Ob Du den Hirschhornwegerich im Beet anpflanzt oder lieber in Töpfen, Kübeln oder Balkonkästen: Solange Du feuchten, humosen Boden verwendest, steht einer gelungenen Kultur nichts im Weg. Du solltest lediglich darauf achten, dass die Pflanzen vor dauerhafter Nässe geschützt sind, um ein Faulen der Herzblätter zu vermeiden. Aus diesem Grund wird ab Herbst ein geschützter Platz zur Überwinterung benötigt.
Ausbringen der Samen und Ernte der Blätter
Die Samen des Hirschhornwegerichs verteilst Du am besten in 1 cm tiefe Rillen im Abstand von 15 x 15 cm zueinander. Anschließend musst Du die Samen nur noch sorgsam mit etwas Erde abdecken und wässern. Die Keimdauer beträgt etwa 2 Wochen. In dieser Zeit ist es wichtig, dass das Keimbett nicht austrocknet, sondern möglichst durchgängig feucht bleibt. So hältst Du den Keimprozess immer schön in Schwung. Die aufkommenden Blütenstände solltest Du entfernen, um eine Versamung zu vermeiden.
Etwa 8 Wochen nach der Aussaat kannst Du bereits die ersten Blätter ernten. Die Blätter des Hirschhornwegerichs weisen eine schmale Form mit einem gezahnten Rand auf und sind in einer dichten, bis zu 25 cm breiten Rosette angeordnet. Während die jungen Blätter sehr zart und weich sind, weisen die älteren Blätter häufig eine härtere und manchmal sogar behaarte Textur auf. Wenn die Herzblätter bei der Ernte unbeschädigt bleiben, wachsen neue Blätter schnell wieder nach. Da die feinen, frischen Blätter des Hirschhornwegerichs nach der Ernte schnell welken, solltest Du sie möglichst direkt verzehren.
Alle Infos zum Anbau des Hirschhornwegerichs in der Zusammenfassung
In der folgenden Tabelle findest Du noch einmal alle nennenswerten Infos rund um den Anbau des Hirschhornwegerichs zusammengefasst.
Aussaatzeit | Anfang Mai bis Mitte August | Direktsaat |
---|---|---|
Standort |
| Beet, Töpfe, Kübel und Balkonkästen sind geeignet |
Aussaattiefe | 0,5 bis 1 cm | |
Abstand der Samen zueinander | 15 x 15 cm | |
Keimtemperatur | 12 bis18 °C | |
Keimdauer | 8 bis 14 Tage | für angemessene Feuchtigkeit sorgen |
Kultur | Blütenstände entfernen, um Versamung zu vermeiden | |
Erntezeit | Juni bis Oktober (im geschützten Anbau ganzjährig) |
Der Hirschhornwegerich in der Küche
Der Hirschhornwegerich lässt viel kreativen Spielraum hinsichtlich seiner Verwendung in der Küche offen. Wie anderes Blattgemüse kannst Du die jungen Blätter als wunderbar erfrischende Zutat in einem gemischten Salat nutzen. Oder Du zauberst aus ihnen einen vitaminreichen und leckeren Smoothie. Falls die Blätter des Hirschhornwegerichs schon etwas älter sind, lassen sie sich dennoch hervorragend dünsten oder innerhalb von 2 Minuten im Salzwasser blanchieren. In Windeseile hast Du auf diese Weise eine schmackhafte Gemüsebeilage zubereitet.
Hirschhornwegerich mit anderen Zutaten kombinieren
Du bist auf der Suche nach weiteren Zutaten, die Du mit frischem Hirschhornwegerich kombinieren kannst? Dann teste den Blattsalat doch mal zusammen mit Nudeln, würzigen Zwiebeln, Knoblauch und aromatischem Fisch. Dazu kochst Du Deine Lieblingsnudeln al dente und gibst in den letzten 2 bis 3 Minuten den Hirschhornwegerich zum Garen hinzu. Parallel kannst Du die restlichen Zutaten mit etwas Öl in der Pfanne anbraten. Als Fischzutat eignen sich insbesondere Sardellen oder Kapern. Die Kombination abschließend noch mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken und direkt genießen
Falls Fisch nicht so Deinem Geschmack entsprechen sollte, kannst Du Dir Hirschhornwegerich auch hervorragend mit grünem Spargel und Kochschinken, in einem Omelett oder zusammen mit Kürbis und Blauschimmelkäse als Füllung in einer Tarte schmecken lassen.
Nährstoffe pro 100 g Hirschhornwegerich
Wie auch immer Du den Hirschhornwegerich zubereitest: Er ist überaus gesund und versorgt Dich mit allerhand wichtigen Nährstoffen. Wirf doch einfach mal einen Blick auf die folgende Auflistung, um einen Überblick zu bekommen, was der Hirschhornwegerich an Nährstoffen alles zu bieten hat!
Energie | 17 kcal |
Eiweiß | 1,8 g |
Fett | 0,2 g |
Zucker | 2,2 g |
Ballaststoffe | 2,2 g |
Eisen | 1,2 mg |
Calcium | 131 mg |
Phosphor | 34 mg |
Vitamin C | 24 mg |
Vitamin A | 392 µg |
Thiamin (Vitamin B1) | 0,03 mg |
Riboflavin (Vitamin B2) | 0,19 mg |
Niacin (Vitamin B3) | 0,8 mg |
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