
Kulturanleitung Bohnen
So baust Du Bohnen in Deinem Garten erfolgreich an
Du bist interessiert am Anbau von Bohnen? Hier gelangst du zu den Bohnensamen.
- Bohnen ansäen: Tipps und Hinweise für Puff-, Busch-, Stangen- und Feuerbohnen
- Der richtige Zeitpunkt für die Bohnensaat
- Reihensaat oder Horstsaat?
- Schütze Deine Bohnen vor Schädlingen!
- Pflegetipps für die aufkommenden Bohnenpflanzen
- Alle Hinweise und Tipps im Überblick
- Einzelne Bohnen vorgestellt: Welche Bohne soll in Deinen Garten?
- Puffbohne (auch: Ackerbohne, Saubohne, Faberbohne)
- Gartenbohne (auch: Grüne Bohne, Buschbohne, Stangenbohne)
- Feuerbohne (auch: Käferbohne, Prunkbohne)
Bohnen ansäen: Tipps und Hinweise für Puff-, Busch-, Stangen- und Feuerbohnen
Bei der Ansaat Deiner Bohnen solltest Du Deine gewählte Bohnenart und -sorte berücksichtigen. Je nachdem ob Du Dich beispielsweise für eine Puff-, Feuer-, Busch- oder Stangenbohne entschieden hast, fallen Zeitpunkt und Art der Ansaat unterschiedlich aus.
Der richtige Zeitpunkt für die Bohnensaat
Die Samen der robusten Puffbohne weisen eine gute Resistenz gegenüber kalten Temperaturen und Frost auf. Sie können daher bereits ab Anfang Februar ausgesät werden. Mit Beginn des Frühlings und dem Steigen der Temperaturen gewinnen dann auch Deine kostbaren Puffbohnen deutlich an Masse und Form, wodurch sie weniger anfällig werden für schädliche Blattläuse (zum Beispiel die Schwarze Bohnenlaus). Im Gegensatz dazu sind Feuerbohnen sowie ;Busch- und Stangenbohnen wesentlich empfindlicher gegenüber Kälte und Frost. Aus diesem Grund solltest Du Sorten dieser Bohnenarten frühestens ab Mitte Mai aussäen.
Reihensaat oder Horstsaat?
Die Aussaat der Puffbohnensamen erfolgt in Reihen von ca. 40 bis 50 cm Abstand. Innerhalb der Reihen sollte die Verteilung so aussehen, dass ca. alle 10 cm ein 5 bis 8 cm tiefes Loch oder eine Rille mit einem eingesäten Bohnensamen vorliegt. Buschbohnen können ebenfalls in einer Reihensaat in 2 bis 3 cm tiefen Rillen mit einem Abstand von 8 bis 10 cm pro Samen ausgesät werden. Anschließend solltest Du die eingesäten Samen sorgsam andrücken und ausreichend mit Erde abdecken.
Ebenso möglich ist auch eine Horstsaat der Buschbohnen. Dazu legst Du 4 bis 6 Bohnensamen in ein Loch von ca. 2 bis 3 cm Tiefe, deckst diese anschließend ab und drückst sie vorsichtig an. Die einzelnen Horste sollten einen Abstand von ca. 40 cm aufweisen. Rankende Stangenbohnen benötigen für ihre charakteristische Wachstumsart ein stabiles Gerüst mit Stangen oder Schnüren als Rankhilfe. Hast Du für solche Gerüste gesorgt, kannst Du jeweils 4 bis 6 von Deinen Stangenbohnensamen um jeweils eines der Gerüste verteilen. So kannst Du Deine jungen Bohnen schon bald beim Emporwachsen bestaunen.
Schütze Deine Bohnen vor Schädlingen!
Um Deine aufkommenden Bohnen vor der gefürchteten Bohnenfliege sowie anderen Schädlingen und Fressfeinden zu schützen, solltest Du diese Hinweise beachten:
- Sorge dafür, dass der Boden stets gut durchfeuchtet ist. Bei zu trockenen Bodenverhältnissen und vor allem bei vorausgehender Düngung mit Mist können die Maden der Bohnenfliege nämlich Deine jungen Keimlinge massiv schädigen bis hin zum Absterben. Zudem wird die Wachstumskraft Deiner jungen Bohnen bei zu geringer Bodenfeuchtigkeit deutlich eingeschränkt.
- Pflanze Bohnen nur alle 3 bis 4 Jahre auf ein- und demselben Beet.
- Lege ein Gemüseschutznetz aus, um Deine Bohnenpflanzen nicht nur vor Bohnenfliegen, sondern auch vor gefräßigen Vögeln und Schnecken zu schützen.
- Kultiviere Bohnenkraut in den Zwischenräumen Deiner Bohnenpflanzen, um Schwarze Bohnenläuse auf Abstand zu halten.
Pflegetipps für die aufkommenden Bohnenpflanzen
Verzeichnen Deine Puff- oder Buschbohnen erste Wachstumserfolge und sind auf etwa 10 cm angewachsen, solltest Du die Stängel mit Erde ummanteln. Dadurch förderst Du das Wurzelwachstum und bietest den Pflanzen zudem eine sichere Wachstumsstütze, was vor allem bei Rankenbohnen von großer Bedeutung ist.
-Buschbohnen im Beet mit angehäufelter Erde, um das Wurzelwachstum zu fördern und den Pflanzen mehr Stabilität zu verleihen.
Die Blüten der der Busch- und Stangenbohnen locken zwar Insekten an, doch sind die Pflanzen als Selbstbestäuber zur Hülsenbildung nicht auf sie angewiesen. Anders sieht es bei den Blüten der Feuerbohne aus: Sie benötigen Hummeln als Bestäuber. Damit die fleißigen Helfer nicht von den Bohnen fortgelockt werden, solltest Du süße Ablenkungen möglichst außer Reichweite Deiner Bohnen halten. Dazu gehören zum Beispiel Löwenzahn, Klee, Löwenmäulchen, Sonnenhut und andere nektarreiche Blumen.
Schon gewusst?
Hummeln können die Blüten der Feuerbohne am besten bei feuchter Witterung und mäßig warmen Temperaturen bestäuben. Ebenso von Vorteil ist es, wenn nicht allzu viele Hummeln eine Blüte zugleich bestäuben. Denn bei zu großem Andrang beginnen die Hummeln zum Erreichen des Nektars Löcher in die Blütenrückseite zu beißen. Diese Löcher sind dann jedoch auch von Bienen nutzbar, welche aber gar nicht zur Bestäubung der Blüte beitragen.
Alle Hinweise und Tipps im Überblick
Alles, was für die Kultur von Bohnen wichtig ist, kannst Du der nachstehenden Tabelle entnehmen.
Aussaatzeit |
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Busch-, Stangen und Feuerbohnen sind nicht frostresistent. |
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Standort |
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Eine vorausgehende Düngung mit Mist ist nicht empfehlenswert, da sie den Befall von Bohnenfliegen begünstigt. |
Aussaattiefe |
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Nach dem Auflaufen der Pflanzen sollten die Stängel mit Erde ummantelt werden. |
Abstand |
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Ein großzügiger Reihenabstand erleichtert das spätere Ummanteln der Stängel mit Erde. |
Keimtemperatur |
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Keimdauer | 7 bis 14 Tage | Die Keimlinge sind während des Keimprozesses gleichmäßig und ausreichend feucht zu halten. |
Erntezeit |
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Brech-, Schnippel und Prinzessbohnen werden früh geerntet, wenn sie noch grün sind. Trockenkochbohnen werden spät geerntet, wenn das Korn ausgereift ist. |
Einzelne Bohnen vorgestellt: Welche Bohne soll in Deinen Garten?
Du möchtest Bohnen in Deinem Garten kultivieren, bist Dir aber noch nicht ganz sicher, für welche Sorte Du Dich entscheiden sollst? Gerne stellen wir Dir die einzelnen Bohnensorten genauer vor, um Deine Entscheidung zu erleichtern!
Puffbohne (auch: Ackerbohne, Saubohne, Faberbohne)
Die Puffbohne (Vicia faba), oft auch als Ackerbohne, Saubohne oder Faberbohne bezeichnet, ist eine bereits altbewährte Delikatesse: Schon seit ca. 6000 v. Chr. wird sie im Vorderen Orient geschätzt und verzehrt. In Mitteleuropa hat sie hingegen erst in der Bronzezeit Fuß gefasst. Die Vorzüge dieser Bohnenart zeigen sich einerseits in ihrer leichten Kultivierung, denn Puffbohnen sind besonders robust und daher unempfindlich gegenüber salzigen Böden und kalten Temperaturen. Andererseits bietet diese Bohnensorte auch den Vorteil, dass ihre Körner als Saatgut und Futtermittel gleichermaßen genutzt werden können. Dieser Eigenschaft kommt außerdem zugute, dass sich die Körner leicht und anspruchslos aufbewahren und gut transportieren lassen. Neben einer viel genutzten Handelsware stellte die Puffbohne im 13. Jahrhundert deshalb auch ein essentielles Grundnahrungsmittel dar. Übrigens: Aus demselben Jahrhundert stammt auch die Redewendung „Nicht die Bohne“, wenn etwas klein und nicht bedeutsam schien.
Die unterschiedlichen Puffbohnensorten mit ihren jeweiligen Körnern unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Farbe und in der Art und Weise, in der sie vornehmlich zum Kochen verwendet werden können. Die meisten Puffbohnen weisen nach der Ernte zunächst eine helle grüne oder weiße Farbe auf, die nach anschließendem Trocknen zu Dunkelgrün, Braun oder Beige wird. Entgegen dieses klassischen Farbverlaufs ist die ‚Dreifache Weiße‘ eine weißkochende Sorte, deren Körner sich beim Kochen nicht verdunkeln und dadurch das Kochwasser nicht auf unappetitliche Weise verfärben. Aus diesem Grund ist die ‚Dreifache Weiße‘ auch eine besonders beliebte Sorte für Eintöpfe und Konserven, obwohl sie nicht ganz so zarte Bohnen wie zum Beispiel die dunkelkochende Sorte ‚Witkiem‘ aufweisen kann.
Gartenbohne (auch: Grüne Bohne, Buschbohne, Stangenbohne)
Wenn Du heutzutage jemanden von Bohnen sprechen hörst, so wird in den meisten Fällen von der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) die Rede sein, die auch als Grüne Bohne bekannt ist. Sie stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und bahnte sich erst im 15. Jahrhundert ihren Weg über das Meer zu uns. Hinsichtlich der Wuchsform unterscheidet man die im Wachstum begrenzten Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. nanus) und die rankenden Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris var. vulgaris). Letztere sind in ihrem Wachstum zwar nicht beschränkt, benötigen jedoch Rankhilfe.
Neben dieser Einteilung unterscheiden sich die verschiedenen Gartenbohnensorten zudem in ihren vielfältigen Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten. Während beispielsweise die Sorten ‚Duplika‘, ‚Maxi‘ oder ‚Limka‘ hauptsächlich als Brech- oder Schnippelbohnen verwendet werden, werden die Schwertbohnen aufgrund ihrer flachen und breiten Form vor allem zu feinen Streifen geschnitten. Sorten wie die ‚Purple Teepee‘ und die ‚Blauhilde‘ faszinieren insbesondere durch ihre beeindruckende Färbung: Diese Bohnen weisen nämlich erst nach dem Kochen eine grüne Farbe auf, davor besitzen sie eine intensive violette Färbung.
Falls Du Deine Bohnen lagern möchtest, kannst Du zahlreiche Bohnensorten ganz einfach einfrieren und später mit ebenso frischem Geschmack genießen. Dies ist nach kurzem Blanchieren zum Beispiel bei den Filetbohnen ‚Prinzessa‘ und ‚Primavera‘ möglich. Diese Sorten werden bereits vor der Kornbildung geerntet und können als Ganzes wunderbar eingekocht werden. Im Gegensatz dazu werden die Pahlbohnen ‚Facta‘, ‚Brown Dutch‘ und die gesprenkelten ‚Borlotto Rosso‘ erst nach vollständigem Ausreifen der Körner und beim Vorliegen trockener Hülsen geerntet. Im Anschluss schmecken Pahlbohnen insbesondere als frische Zutat in einem leckeren Eintopf oder auch als gesunde Schnippel- oder Brechbohnenbeilage.
Als Liebhaber von Bohnensalaten solltest Du vor allem nach goldgelben Wachsbohnen der Sorten ‚Golden Teeppee‘, ‚Golddukat‘, ‚Voletta‘ und ‚Neckargold‘ Ausschau halten.
Feuerbohne (auch: Käferbohne, Prunkbohne)
Eine weitere beliebte und aromatische Bohnenart stellt die Feuerbohne dar, die vielerorts auch als Käferbohne oder Prunkbohne bekannt ist. Diese aus Mittelamerika stammende Bohne dient in Europa hauptsächlich als Zierpflanze, wird aber auch in zahlreichen leckeren Eintöpfen als wohlschmeckende Zutat geschätzt.
Die Körner der Feuerbohne weisen oftmals eine violette Farbe und eine schöne dunkelviolette bis schwarze Sprenkelung auf. Typische Vertreter sind die Sorten ‚Lady Di‘ und die ‚Rotblühende‘. Ganz anders sehen dagegen die Bohnen der Sorte ‚Emergo‘ oder auch die sogenannten ‚Weißen Riesen‘ aus: Diese Bohnen bilden nämlich große und gleichmäßig weiße Körner. Ebenfalls im Kontrast zur typischen Feuerbohnenfarbe stehen die bräunlich bis rotbraunen Sorten ‚Preisgewinner‘ und ‚Tenderstar‘. Beide können bereits früh geerntet werden und werden vornehmlich als zarte, fast fadenlose Schnippelbohnen verzehrt. Generell besitzt die Feuerbohne im Vergleich zur Gartenbohne eine größere und eher nierenähnliche Form.
Da Feuerbohnen kletternd wachsen, eignen sie sich hervorragend zum Begrünen von Hauswänden, Mauern oder Zäunen. Mit ihren strahlenden weißen, roten, rosa oder sogar zweifarbigen Blüten stellen sie dabei einen echten Blickfang sowie eine beliebte Nahrungsquelle für Hummeln, Bienen und andere nektarliebende Insekten dar.