Schädlinge: Lilienhähnchen
Kleine Käfer, große Fraßschäden
Kleine Käfer, große Fraßschäden
In Deinem Garten sind in dieser Saison zauberhafte Lilien und Kaiserkronen eine echte Augenweide? Dann solltest Du Acht geben, dass diese Pracht nicht schon bald durch sogenannte Lilienhähnchen zunichte gemacht wird.
Lilienhähnchen sind 6 bis 8 mm große Blattkäfer, die bis auf ihre rot leuchtenden Flügeldecken durchgängig schwarz gefärbt sind. Sowohl die ausgewachsenen Käfer als auch die Larven nutzen bevorzugt Lilien und Kaiserkronen als Wirtspflanzen. Sie fressen sich durch sämtliche Blätter und hinterlassen ein stark beschädigtes und durchlöchertes Blattwerk. Durch die Fraßschäden kommt es oft nicht zur Blütenbildung. Im schlimmsten Fall kann der Befall mit Lilienhähnchen sogar zum Absterben der Wirtspflanzen führen.
Lilienhähnchen befallen neben Lilien und Kaiserkronen auch Schachbrettblumen, Maiglöckchen, Gemüsezwiebeln und Knoblauch. Ausgewachsene Käfer sind von April bis Juni und ab September zu finden. Haben sie in diesen Monaten eine Deiner kostbaren Pflanzen befallen, platzieren die Weibchen nach der Paarung ihre Eiergelege auf den Blattunterseiten der Pflanzen. Diese Gelege enthalten 6 bis 10 orange-rote Eier, aus denen nach ca. 6 Tagen die besonders schädlichen Larven schlüpfe
Die Larven beginnen nach dem Schlüpfen zunächst damit, die Unterseite der Blätter anzufressen. Da sie dabei nur die oberste Zellschicht übrig lassen, spricht man auch vom sogenannten Fensterfraß. Besonders schädlich werden die Larven, wenn sie mit der Zeit älter und größer werden. Dann nämlich beginnen sie, die Blätter von der Spitze her komplett aufzufressen. Die Lilienhähnchenlarven bedecken und tarnen sich mit ihrem eigenen Kot, bis sie sich nach 2 bis 4 Wochen Fresszeit von ihrer Wirtspflanze herabfallen lassen. Im Boden verpuppen sich die Larven dann, sodass etwa 20 Tage später die ersten vollentwickelten Käfer aus ihrem Kokon schlüpfen.
Die wirksamste und umweltschonendste Maßnahme zur Bekämpfung der ausgewachsenen Lilienkäfer ist das Entfernen der Tiere per Hand. Diese Maßnahme sollte ab Anfang April täglich und am bestens direkt morgens erfolgen, wenn die Käfer wegen der fehlenden Sonnenwärme noch etwas unbeweglich sind. Andernfalls kann es vorkommen, dass die Lilienhähnchen die Gefahr wittern und sich schnell auf den Boden fallen lassen. Wenn die Tiere dann mit ihrer schwarzen Unterseite nach oben auf dem dunklen Grund liegen, sind sie nur schwierig zu finden.
Die jungen Larven können auf leichtere Weise mittels eines Gartenschlauchs entfernen werden. Du kannst die Larven einfach von den Pflanzen hinunterspülen. Da sie noch recht unbeweglich sind, können sie nicht wieder auf die Pflanzen hinaufklettern.
Tipp: Bei Zwiebeln und Knoblauch empfiehlt sich während der Flugzeit der Käfer von April bis Juni das Auslegen eines Kulturschutznetzes.
Neben dem Entfernen der Käfer und dem Hinunterspülen der Larven können auch die natürlichen Feinde des Lilienhähnchens bei der Bekämpfung hilfreich sein:
Wie Du siehst, können etliche Nützlinge den Lilienhähnchen wirksam zu Leibe rücken. Zum Schutz vor den schädlichen Blattkäfern ist es daher nicht verkehrt, einen vielfältig kultivierten und angemessenen Lebensraum für diese Nützlinge zu schaffen.
Neben Neembaum-Extrakt und Pyrethrum kann auch ein selbst zusammengestelltes Hausmittel zur Bekämpfung der Käfer und Larven genutzt werden. Dazu mischst Du einen Teelöffel Seife und 200 ml Spiritus zusammen mit 1 l Wasser. Dieses Gemisch sorgt dafür, dass die Larven absterben und die ausgewachsenen Lilienhähnchen von Deinen Pflanzen ablassen.
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